Für diejenigen unter Ihnen, die häufig (PowerShell-) Aufgaben delegieren, welche Benutzereingaben erfordern, gibt es immer einen Faktor, den Sie nicht kontrollieren können, und das sind die Fähigkeiten des Endanwenders: Selbst bei detaillierter Erklärung und Hilfestellung können und werden Fehler passieren.
PowerShell bietet einige Optionen zur Parameter-Validierung und zur Vermeidung von Eingabefehlern. ScriptRunner kann diese Optionen verarbeiten und gibt so dem Endanwender Aufschluss über die Gültigkeit seiner Eingabe, bevor das Skript ausgeführt wird. Außerdem verhindert ScriptRunner die Ausführung des Skripts, wenn die Validierungskriterien nicht erfüllt sind.
In den folgenden Abschnitten werde ich zwei Optionen zur Validierung von Benutzereingaben mit PowerShell und ScriptRunner vorstellen.
Die erste Option zur Parameter-Validierung in PowerShell ist das ValidateSet-Attribut. Es ermöglicht Ihnen die Vorgabe eines Satzes gültiger Werte für einen Parameter oder eine Variable und ermöglicht außerdem die Tabulatorvervollständigung in der Shell. Dies eliminiert das Risiko von fehlerhaften und falschen Eingaben durch den Endanwender, da die Eingabeoptionen vordgegeben sind.
ScriptRunner erhöht außerdem die Benutzerfreundlichkeit, indem es diese Validierungsoption in ein schönes Dropdown-Menü übersetzt.
Betrachten wir den folgenden Parameterblock. Wir wollen einen vordefinierten Satz von Möglichkeiten für die Variable „memory“ angeben, in unserem Beispiel 8Gb, 16Gb oder 32Gb.
Param ( [ValidateSet('8GB', '16GB', '32GB')] [string]$Memory )
Wie wir in Abbildung 1 sehen können, übersetzt ScriptRunner dieses Stück Code in eine Dropdown-Liste, aus der ein Endanwender bequem den/die gewünschten Wert(e) auswählen kann.
Das ValidatePattern-Attribut ermöglicht Ihnen die Angabe eines regulären Ausdrucks im Parameterblock Ihres Scripts, mit dem der Parameter- oder Variablenwert abgeglichen wird, den der Endanwender eingibt.
PowerShell gibt einen Fehler aus, wenn der Inhalt der Variable nicht mit dem regulären Ausdruck übereinstimmt. Die ScriptRunner Delegate und Self-Service App zeigt den Fehler durch ein rotes Ausrufezeichen am entsprechenden Eingabeelement an und verhindert die Scriptausführung, bis der Fehler behoben ist.
Ein regulärer Ausdruck ist eine Folge von Zeichen, die ein Suchmuster definieren. Es ist bekannt, dass Regex etwas trickreich ist, achten Sie also darauf, dass Sie die richtige Syntax verwenden. Nachstehend finden Sie einen kurzen Überblick über die in unseren Beispielen verwendete Syntax.
Anker sind Zeichen, die die Begrenzung des Ausdrucks angeben:
Mit Platzhaltern beschreiben Sie, mit welchen Zeichen Ihr Suchergebnis übereinstimmen soll:
Mit Quantifizierern können Sie angeben, wie oft die durch die Platzhalter definierten Zeichen Teil Ihres Musters sind.
Versuchen wir ein einfaches Beispiel: Wir wollen eine Zeichenfolge validieren, die nur Buchstaben des Alphabets enthält.
Hier ist eine Möglichkeit, wie wir dies durch reguläre Ausdrücke erreichen können:
^[a-z]+$
In der untenstehenden Tabelle finden Sie den Ausdruck in seine einzelnen Teile zerlegt, um deutlicher zu machen, was geschieht:
Wenn der Ausdruck geformt ist, können wir ihn zur Parameter-Validierung in PowerShell verwenden.
Mehrere PowerShell-Operatoren (z. B. -match,-split,-replace) sowie Cmdlets (select-string) unterstützen Regex.
Beachten Sie, dass bei PowerShell-RegEx-Ausdrücken standardmäßig die Groß-/Kleinschreibung nicht berücksichtigt wird. Wenn Sie sie case-sensitive machen möchten, ergänzen Sie „c“ in den Operatoren (z. B. -cmatch,-csplit,-creplace, wie in Abbildung 2 dargestellt).
Wir beginnen mit unserem Ausdruck aus der Regex-Einführung oben. Wir möchten eine Zeichenfolge validieren, die nur alphabetische Zeichen enthält.
In unserem PowerShell-Script definieren wir ValidatePattern wie folgt:
Param ( [ValidatePattern( '^[a-z]+$' ) ] [string] $OnlyLetters )
Wenn dieses Script als Aktion innerhalb von ScriptRunner ausgeführt wird, kann der Parameter $OnlyLetters leicht validiert werden. Wenn die Validierung fehlschlägt, wird ein Ausrufezeichen neben dem Eingabefeld angezeigt und die Ausführen-Schaltfläche ist ausgegraut. Nachstehend finden Sie einige Validierungstests (Abbildungen 3a-c):
Ein weiteres Beispiel aus der Praxis ist die Validierung eines Benutzer-Anmeldenamens in Active Directory.
Die maximale Länge beträgt 20 Zeichen und viele Zeichen sind verboten ( /[:;|=,+*?<>]'“.), daneben verwendet jede Firma ihre eigenen Namenskonventionen.
Hier ist ein Beispiel von einem Kunden, der Benutzeranmeldename sollte den folgenden Regeln entsprechen:
Nun, lassen Sie uns diese Anforderungen in einen regulären Ausdruck übersetzen:
Param ( [Validate Pattern ( '^[u][-][a-z]{8,13}$' ) ] [string] $UserLoginName )
Und noch einmal eine kleine Erklärung zur Syntax:
Und wie Sie in den Abbildungen 4 a-e sehen können, funktioniert die Validierung!
Wie Sie sehen können, ist die Parameter-Validierung keine Raketenwissenschaft, wenn Sie diese Grundlagen richtig drauf haben. Mit nur geringem Zeitaufwand werden Sie weniger Fehler bekommen und langfristig Zeit und Nerven sparen. Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, den Einsatz von PowerShell-Skripten sicher zu machen. Einen Überblick finden Sie in dem kostenlosen Webinar So erhöhen Sie die Sicherheit im Umgang mit PowerShell-Scripten.